Die historische Hammerschmiede

Dreimal im Jahr, am Saisonanfang, am deutschen Mühlentag (Pfingstmontag) und am Saisonende bietet die Hammerschmiede Naichen ein ganz besonderes Erlebnis: Dann wird das alte Hauptschütz hochgekurbelt, das Wasser des Mühlkanals rauscht in die historische Turbine (Baujahr 1889, Maschinenfabrik J.E. Earnshaw, Nürnberg, 1924 gebraucht gekauft), setzt die Schaufelräder in Bewegung und bringt schließlich über ein Winkelradgetriebe die Transmissionsanlage zum Laufen. Diese setzt mittels Antriebswellen, Drehscheiben und Lederriemen die Wasserkraft in Bewegungsenergie um. Alle Maschinen der Schmiede sind an das System angeschlossen. Vorgeführt wird dann der mächtige Krafthammer: Er gibt der Hammerschmiede den Namen und kann bis zu 200-mal pro Minute auf ein glühendes Werkstück niederfahren.

Die Anlage ist eine Rarität der Technikgeschichte, die außer dem Federhammer (Modell „Adler 2“, Radiowerke GmbH Maschinenfabrik, Rheinböllen/Hunsrück, um 1920) weitere Maschinen antreiben kann: das Gebläse für die Esse, eine Bügelsäge, eine Warmsäge, eine Säulenbohrmaschine, den Schleifstein, Schmirgelscheiben, eine Drehbank, einen Kompressor, eine Kreissäge und einen Generator, der Strom für Beleuchtung und Beheizung im Gebäude erzeugte. Aus konservatorischen Gründen können diese Maschinen jedoch nicht vorgeführt werden.